Bad Honnef – Berck-sur-Mer-Straße, 11.45 Uhr: Noch ist alles ruhig dort, wo wenig später, um 13 Uhr, der Bad Honnefer Karnevalsumzug beginnen soll. Der erste Wagen am Aufstellungsort rund um den HIT-Markt ist der der Löschgruppe Rhöndorf.
Die Vorfreude auf den Umzug ist bei der 80 Mann starken Truppe groß, schließlich feiert die Löschgruppe in diesem Jahr in diesem Jahr 100-jähriges Bestehen. „Der Umzug soll dafür so eine Art Startschuss sein“, erklärt Stefan Krahe, Hauptbrandmeister und stellvertretender Löschgruppenführer der Einheit. Etwa drei Wochen haben die „Rhöndorfer Flammentöter“ – wie sich die Truppe beim Zug nennt – an ihrem Wagen, der selbstredend einem Löschfahrzeug gleicht, gearbeitet und für das perfekte „Feuerwehrauto-Rot“ etwa 150 Liter Farbe benötigt. Die Gruppe, die aus Mitgliedern der Löscheinheit sowie deren Familien und Freunden – die zum Teil aus Hamburg und München angereist sind – besteht, ist entweder in Feuerwehrmontur oder aber als Feuer verkleidet.
Die kreativen Löwenkostüme dieser Laufgruppe begeisterten die Zuschauer.
Fotos: Ralf Klodt
Trotz Regentropfen ausgelassen
Wenig später, um kurz nach 12 Uhr, hat sich das Bild in der Berck-sur-Mer-Straße schon deutlich gewandelt: Die meisten der insgesamt 43 Gruppen haben mittlerweile dank der Organisationskunst von Zugleiter Kurt Oettel Stellung bezogen. Die Stimmung: Trotz einiger weniger Regentropfen ausgelassen. Überall ertönt Musik, ob vom bunten Wagen des Circus Comicus oder beim Tanzcorps Sackmarie, und die letzten Kamellen werden eifrig verladen.
Nach dem großen Siebengebirgszug im vergangenen Jahr ist man bei den Organisatoren auch mit der Teilnehmerzahl des diesjährigen regulären Honnefer Zugs sehr zufrieden, wie Jens Wilke, Literat der KG Halt Pol, verrät: „Wir haben mehr Teilnehmer als beim letzten normalen Zug, das ist eine schöne Entwicklung.“ Erstmals seien unter anderem auch Vertreter des Technischen Hilfswerks (THW), des Junggesellenvereins aus Selhof und der Löwenburg-Grundschule mit dabei.
Für Kritikwürdiges an der hiesigen Kommunalpolitik zeichnet wie schon im letzten Jahr vor allem die Gruppe Küfer Jupp verantwortlich. Das prominente „Opfer“: das Kiezkaufhaus. Das wird wegen des verspäteten Starts reichlich eingestaubt dargestellt. Die Kritik: Die Innenstadt stirbt. Trotz aller Ernsthaftigkeit wolle man in der Hauptsache aber natürlich Spaß und gute Laune beim Honnefer Karnevalszug verbreiten, wie die Truppe, die in Trauerbekleidung gehüllt ist, betont. (mdh)
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